Laut Wikipedia ist der Begriff "Portrait" durch folgende Zeilen definiert:
Ein Porträt (von französisch portrait: ‚Brustbild‘ oder ‚Bildnis‘; im Deutschen früher auch ‚Portrait‘) ist ein Gemälde, eine Fotografie, eine Plastik oder eine andere künstlerische Darstellung einer oder mehrerer Personen. Im übertragenen Sinne wird auch eine schriftliche Beschreibung eines Menschen, also eine kurze Biografie, als Porträt bezeichnet.
Ein Portrait ist also das Abbild einer Person. Auf sachlicher Ebene erfüllen somit sämtliche Fotografien seit Anfang der Zeit per Definition diese Form des künstlerischen Ausdrucks. Zur Portraitfotografie gehört jedoch weit mehr, als die unmittelbare oder mittelbare Reproduktion eines Menschen auf Fotopapier, Negativ oder Bilddatei.
Portrait-Fotografie ist Ausdruck des Ausdrucks in einer Reinform, ob künstlich gestellt oder natürlich ungezwungen. Wird durch ein Portrait eine Aussage mit dem Betrachter geteilt, erfüllt das Portrait seine einzig und allein aufgebürdete Lebensaufgabe: Durch eigenen Ausdruck, Eindruck beim Betrachter schaffen.
Für mich persönlich ist nicht die Street-Fotografie, sondern das Portratieren die herausfordernste Disziplin, da neben Objektiv, Licht und Fertigkeit das schwierigste und leichteste zugleich beherrscht werden muss: Der respektvolle und offenbarende Zugang zum Menschen - das Motiv. Paradox und einleuchtend, den richtigen Augenblick abgepasst wirkt es jedoch ebenso wie eine Belohnung.
Als Fotograf ist man per se ein Beobachter. Die Kamera in der Hand stellt uns oft den dankbaren Ausweis aus vom Spanner unterschieden werden zu können. Wenn wir Menschen fotografieren und uns diese einen Moment der Nähe erlauben (oder zumindest unbewusst gestatten), dann gilt es der handwerklichen Kunst den Fotoapparat richtig zu bedienen und alles gekonnt auf einen Moment zu reduzieren der eben so aufregend ist: Die Intimsphäre der anderen. Oft ist dieser Ausdruck durch Beziehungen zwischen den Personen oder der Reaktion auf eine Aktion geprägt.
Die Spannung oder Kommunikation zwischen den Menschen zu erkennen, sichtbar zu machen und authentisch (ein Synonym wäre hier "ehrlich") wiederzugeben ist die Aufgabe, die nicht zur Hausaufgabe werden darf, denn weder Bildretusche noch Bildbearbeitung können im Postprocessing rausreißen was versäumt wurde einzufangen.
Wer Modell-steht, inszeniert. Die Kunst dabei ist es, aus gestellten Aufnahmen so viel Aussagekraft und Ausdruck festzuhalten wie nur möglich. Für den Betrachter soll eine Geschichte erzählt werden. Dazu stehen tausende Parameter zur Verfügung, die verändert werden können - sowohl vom Modell als auch vom Fotografen.
Head-Shots, Closeups, Body-Shots, oder Aufnahmen in Szenerien sind alle in der Modell-Fotografie vorhanden, dazu reicht es in der Bahnhofsbücherei mal durch die Zeitschriften durchzufächern., um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Dabei ist die Whitewall noch immer einer der beliebtesten Hintergründe und schlichtweg zeitlos. Aber das ist mein ganz subjektives Empfinden.
Reisefotografie ist nicht einfach zu definieren oder eindeutig abzustecken. Ich glaube keiner kann deutlich sagen wo dieses Fotogenre aufhört, jedoch ganz simpel bestimmen wo es anfängt: Auf Reisen. Reisefotografie zeigt "Fremdes" und ist somit auch immer zu einem großen Anteil dokumentarisch (ich würde sogar sagen in der Hauptsache).
Das Besondere ist demnach nicht immer die Ästhetik am Bild, sondern der Blick auf etwas neuartiges. Ein Ausdruck von Neugierde oder innere Fragestellung an Unbekanntes, das herauslösen einer Stimmung oder von Lebensgefühl ist oft in der Reisefotografie Usus. Die Darstellung von landestypischen Merkmalen, oder Charakteristika von Kulturen ist keine einfache Disziplin und weniger die Ideen- oder Inspirationsfindung sind hier ausschlaggebende Kopfzerbrecher, viel eher die Handarbeit selbst, die Sensibilität mit Land und Leuten erfordert.
Ist ein breit gefächertes Kartenblatt an Fotografien mit zwei Händen haltbar und aussagekräftig in der visuellen Landessprache, Kulturbewusstsein und Emotionalität, darf dies als ein gelungenes Ergebnis betrachtet werden, schafft dies ein einzelnes Foto spendiere ich gerne ein Bier.
Der Bereich der Landschaftsfotografie wird, wie in jedem anderen Genre auch von Experten umzingelt, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben die schönsten Orte dieser Welt in einer Form festzuhalten, die der Funktion "Desktophintergrund ändern" erst einen Sinn geben.
Der Wermutstropfen daran ist, dass jedes eigene Foto vom Ayers Rock, den Niagarafällen oder dem Grand Canyon wirkt, wie eine Postkarte von 1980 - und selbst darauf sehen diese einzigartigen Naturwerke meistens besser aus und das behauptet sogar Scott Kelby, der bei Veräußerung seiner Ausrüstung bereits unser beider Jahresurlaube subventionieren könnte.
Für mich gilt es daher nicht das oftmals interpretierte wiederzugeben, sondern bereits gezeigtes mit der eigenen Handschrift zu versehen. Landschaften, die auf den ersten Blick nicht neugierig machen, aber auf den zweiten Blick begeistern zu entdecken und in Szene zu setzen. Silhouetten, Profile oder Stimmungen die in weiter Ferne liegen, aufzufangen und zu verstärken,
Ein technisch sauber erstelltes Landschaftsbild, nach allen Regeln der Komposition und Lichterführung ist eines der aufwändigsten Werke der Fotografie und bedarf zum Teil lange Planung und penibelste Vorbereitung. Risikobreitschaft ist nicht der Schlüssel zum Erfolg aber wer sich vorwagt und ein gewisses Maß an Sicherheitsrisiko in Kauf nimmt, erhöht die Chance auf ein besonderes Ergebnis. Die HUK bietet hervorragende Lebensversicherungen.
Die Architektur-Fotografie ist eine ebenso besondere Art der Kunst, wie die Genre "structure" oder "stilllife". Manch einer wird die Fotografien, die durch das Ablichten von Gebäuden und Aufbauten entstehen manchmal als emotionslos oder im schlimmsten Falle sogar als langweilig bezeichnen. Ist dies bei Architekturstudenten oder Bauingenieuren der Fall, sollten betroffene kurz in sich gehen.
Klammert man die genannte Zielgruppe aus, erschließt sich die Ästhetik und Anziehungskraft für Architekturfotos nicht jedem, dafür aber mit voller Erfüllung denjenigen die einen besonders ausgeprägten Sinn für Ordnung und Muster besitzen. Das herausfordernde bei dieser Art der Fotografie sind u.a. die technischen Stolpersteine der z.B. perspektivischen Verzerrung, die mit einem guten Objektiv (Kleinwagengröße, in Euro nicht in Metern) aus dem Weg geräumt werden können. Für alle ohne entsprechendes Equipment hilft nur gutes Postprocessing im Rahmen des Möglichen.