Ein kleines Gerät für neue Motivation
Oftmals ist es ja so: Wir haben unser Kamera Setup optimiert. Gute bis hervorragende Objektive wurden angeschafft und ausprobiert, eingesetzt und in die eigene Fotoroutine mit aufgenommen. Bisher habe ich immer meine Nikon DSLR Arbeitstiere für alle Zwecke geschultert: Ob bei einem professionellen Shooting oder dem Spaziergang am Rhein: Mindestens 1,5 kg baumeln dabei an einem herum. Geschweige denn von mindestens einem weiteren Objektiv, das sich im Rucksack bereithält. Das kann manchmal ganz schön lästig sein.
Bevor man jedoch soweit ist, muss man zu Hause einen kompletten Entscheidungsprozess durchlaufen, der mich manchmal einfach stresst: Welche DSLR nehme ich denn mit? Die D800 oder doch lieber die schnelle D4 mit eingebautem Handgriff? 35mm Festbrennweite oder doch ein fein vielseitiges 24-70er Zoom? Nach welchem Brennweiten-Bildlook ist mir gerade und wo packe ich das alles rein? Mein treuer Peak Design Backpack buhlt um mich, genauso wie der schöne Langly Rucksack oder aber meine Everyday Sling Messenger Tasche.
Also stöberte ich letztens ein wenig in den Online-Shops nach einer Kameralösung, die mich etwas befreit und mir wieder das Fotografieren per se leichter macht. Natürlich gibt es inzwischen einen unüberschaubaren Markt an kleinen, guten DSLMs (spiegellose), mit denen der oben stehende, innere Kampf leichter ausgefochten werden kann.
Und so entschied ich mich für das Modell Fujifilm X100T. Eine hochwertig verarbeitete Kompaktkamera mit einem relativ großen Crop Sensor (DX Äquivalent bei Nikon), optischem wie elektronischem Sucher, einer scharfen, fest verbauten Festbrennweite von 23mm, 35mm auf KB und einer relativ lichtstarken Offenblende von f 2.0. Eigentlich die ideale Reise- und Reportagekamera mit der Handhabe einer klassischen Retro-Kamera.
Das neueste Modell dieser Serie ist die mit dem Endbuchstaben V, also X100V. Ich habe mich ganz bewusst für das Vor-Vorgänger Modell entschieden, da es preislich sehr attraktiv ist und die besten Funktionen der Serie zum größten Teil bereits besitzt. Da ich meine neuen Geräte gerne bis zum Beinah-Abrieb poliere, befreit mich ein Second-Hand Modell auch davon es mit Über-Pingeligkeit zu behandeln - also rein in die Bauchtasche und los - keine langen Überlegungen hinsichtlich Objektiv oder Transport. Die schmale Bauweise des Objektives im Pancake Stil (auf die die Japaner von Fujifilm insbesondere viel Wert legen) macht es möglich.
Mein ganz persönliches Highlight: Fujifilm hat in die Kamera der X-Serie Filmsimulationen der alten, analogen Zeit eingebaut und ein paar legendäre Klassiker wahnsinnig gut als Einstellung für den JPG-Output zur Verfügung gestellt. Ich schieße also direkt in JPG. Wahnsinn. Das hätte ich nie von mir gedacht. Auch das ist großartig: Es verschlankt den Prozess der Nachbearbeitung enorm.
Ich habe mir vorgenommen die nächsten privaten Projekte (Fotochallenges, Urlaube & Ausflüge, usw.) mit dieser kleinen immer-dabei Kamera umzusetzen und nehme es als Aufgabe mit den Einschränkungen (Festbrennweite), kein Vollformat einfach jede Situation zu meistern. Der Gedanke an diese Aufgabe macht Spaß und die Beschränkung fühlt sich an wie Befreiung und eine frische Motivation.
Schauen wir mal was das kleine Teil so bringt.
Hier noch ein paar gute Vlogs zum Thema Fuji X-100 Serie: